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Saisonstart von null auf hundert

Nachdem die Veranstalter die Act’s 1 bis 5 wegen den Auflagen des BAG absagen mussten, schien die Halbe Saison des compasscup 2020 ins Wasser gefallen.

Als der Regatta Verein Brunnen auch noch den Act 6 Uristier absagte, welche im compasscup 2020 als Klassenmeisterschaft den Höhepunkt der Saison sein sollte, wurde die ONYX Klasse selber aktiv. Sportchef Aldo Meier nahm das Heft selber in die Hand und stellte mit viel Engagement eine eigene Organisation auf die Beine. Dabei mussten kantonale Bewilligungen mit Sicherheitsdispositiv und ein Regattakomitee mit vielen Helfern und ausreichend Material bereitgestellt werden.

Der Urnersee stellt als einer von drei auswärtigen Regattaveranstaltungen insbesondere den Saisonhöhepunkt dar, als er mit seinen thermischen Windbedingungen die ideale Plattform für die ONYX-Yachten bietet. Bei schönem Wetter sind die konstanten Windbedingungen Garant für viele Wettfahrten bei Sonnenschein vor atemberaubender Felskulisse. Nicht zuletzt wird der Urnersee als das beste Windrevier der Schweiz gehandelt. Ein Revier, welches bis auf das Essen durchaus mit dem Gardasee verglichen werden kann. Der warme Wind, das grüne smarakte Wasser wie in der Karibik und die eindrücklichen Felskulissen sind sich sehr ähnlich. Alle Wettfahrten dauerten knapp eine Stunde und die Windbedingungen um die Felsmassive teilen die Segler als taktisch interessantes Revier ein.

Zu Schluss war der selber organisierte Uristier der beste Uristier, welcher die ONYX-Klasse am Urnersee hat erleben dürfen. Die Wettfahrtleitung war unkompliziert, sehr flexibel und schnell bereit, um die Regattabahn laufend an die wechselnden Bedingungen anzupassen. Mit Wettfahrtleiter Luc Monnin, selber mehrfacher Schweizermeister, konnte das das Maximum aus den drei Regattatagen herausgeholt werden. Am ersten Regattatag lies das Schlechtwetter nur Windbedingungen für eine gültige Wettfahrt mit Südwind zu. Am Samstag, bei bestem Sommerwetter, baute sich eine gute Thermik auf, welche für 5 volle Wettfahrten ausreichte. Am Sonntag konnten noch 2 weitere Regatta’s bei Thermik absolviert werden. Wer Klassenmeister werden wollte, musste also bei nur einem Streichresultat eine konstante Leistung über mehrere Tage mit unterschiedlichen Windbedingungen zeigen können.

Die Klassenmeisterschaft im Corona-Jahr hatte auch Auswirkungen auf das Teilnehmerfeld. Mit nur gerade neun teilnehmenden Segelclubs, geht die Corona-Klassenmeisterschaft mit der kleinsten Beteiligung seit der Klassengründung 2009 in die Geschichte ein. Im Gegensatz zu anderen Klassen, welche Reiheinweise ihr Meisterschaften ganz aufgeben mussten, hat es die ONYX-Klasse mit dem ausserordentlichen Einsatz des Sportchef’s Aldo Meyer, auch bei diesen schwierigen Bedingungen geschafft, einen top organisierten „Saisonstart“ von null auf hundert auf die Beine zu stellen.

Der alte Klassenmeister ist auch der neue Klassenmeister. Der Regattapool vom Segel Club Männedorf war für den Act 6 mit drei Clubteams angereist, um den Titel des Klassenmeisters vom Vorjahr zu verteidigen. Mit einer Serie von 5 Siegen, 2 zweiten Plätzen und einem dritten Platz als Streichresultat hat das Team Burgerstein vom Segel Club Männedorf das Feld dominiert. Und auf dem zweiten Rang konnte sich der Klassenmeister von 2018, das Team hegibau ebenso vom Regattapol Männedorf einen Patz auf dem Podest sichern. Mit dem ungewohnten dritten Platz auf dem Podest, musste sich das einheimische Team Silvia vom Regatta Verein Brunnen zufrieden geben. Die neue Crewbesetzung konnte ihr Stärken an dieser Meisterschaft noch nicht richtig ausspielen.

Als dreizehnte Klassenmeisterschaft darf die Klassenmeisterschaft 2020 als schöne Meisterschaft mit tollen Wind- und Wetterbedingungen eingereiht werden. Der Zusammenhalt der Klasse und die eigene Organisation eines Grossanlasses macht die Klasse zu dem, was sie ist. Dieses Bild trägt die Klasse auch nach aussen und der compasscup bindet die Clubteilnehmer in die wohl aktivste Yacht-Klasse der Schweiz ein, welche mit dem comapsscup umfasst wird.