Am Wochenende hat der VC-Cup «Uristier» den Urnersee in ein einzigartiges Segelspektakel verwandelt. 40 Yachten – darunter acht ONYX – teilten sich in Racer und Cruiser, als der Regattaverein Brunnen bei strahlendem Sonnenschein und 32 Grad den Kurs auslegte. Die steilen Felswände glühten wie gewaltige Kulissen in der Sommersonne, der See glänzte tiefaquamarin, und die Thermik war so kraftvoll und rein, dass sie den Yachten beinahe Flügel verlieh.
Schon vor dem ersten Start lag ein knisterndes Knistern in der Luft. Kein Warten, kein Zögern – pünktlich um 12 Uhr fiel das Startsignal bei drei bis vier Beaufort. Trotz der langen Regattabahn rauschten die Yachten in nur rund 30 Minuten ins Ziel. Und wie! Hinter dem Team S2 Immobilien Promotion jagten Silvia, Werubau und Azzurra in einem Fotofinish Moment geradezu gleichzeitig über die Linie. Ein Anblick, der selbst gestandenen Seglerinnen und Seglern den Atem raubte.
Die Nähe zur Sisikoner Felswand wurde schnell zur Schlüsselstrategie. Dort, wo der Wind an den Steinen hochschiesst und die Yachten wie an unsichtbaren Fäden zieht, entschieden sich mutige Crews für den «Lift» ganz nah der Wand – eine riskante, aber oft goldrichtige Wahl. Der Start wurde zum Nadelöhr: 24 Yachten in unterschiedlichsten Abmessungen, enge Linie, höchste Konzentration. Kein Raum für Fehler, kein Raum für Kompromisse.
Besonders elektrisierend: der vierte Lauf. Nach der zweiten Kreuz fiel der Wind zurück, die Wettfahrtleitung kürzte den Kurs ab. Azzurra und S2 Immobilien Promotion schienen das Rennen im Downwind-Kurs unter sich auszumachen, segelten ein Match-Race, bis das Team Schweizer Weinmanufaktur aus der Seglervereinigung Thalwil mit perfektem Timing angriff, durchschlüpfte und unter Gennaker-Kurs davonsegelte. Ein wackerer Move, der von Präzision und Geistesgegenwart zeugte – und schliesslich mit dem Sieg belohnt wurde.
Schon wie am Act 5 eine Woche zuvor, das Resümee – ein Samstag, vier Läufe, vier verschiedene Sieger. Ein klares Zeichen, wie hochklassig und eng umkämpft diese Saison ist.
Am Sonntag war die Bühne erneut bereitet. Der Wind blies früh, die Thermik zog diesmal jedoch mit eigenwilligen Launen durch das Feld. Böen, Dreher, unberechenbare Linien: Hier zählte nicht mehr nur reiner Bootsspeed, sondern taktisches Gespür, schnelle Reaktionen und kühle Köpfe. Bis 13.30 Uhr wurden die beiden finalen Rennen gesegelt – eine letzte, intensive Show vor der Sommerpause.
Team Azzurra aus dem Segelclub Stäfa zeigte Nervenstärke und sicherte sich den Act-Sieg, S2 Immobilien Promotion aus dem Segelclub Männedorf punktete solide weiter, und das Team Silvia aus den Regattaverein Brunnen nutzte den Heimvorteil mit Bravour. Die Atmosphäre am Urnersee? Ein Sommermärchen. Hitze auf den Schultern, Wind in den Haaren, Gischt am Bug – dazu das Echo der jubelnden Crews, das an den Felswänden widerhallte.
Bei der Rangverkündigung am Ufer war die Spannung greifbar. Azzurra klettert in der Jahreswertung auf Rang drei, Expersoft schiebt sich zwei Plätze nach vorn. Ein Finale vor der Sommerpause, das noch einmal alles auf den Kopf stellt – und zeigt, wie lebendig, leidenschaftlich und unberechenbar der compasscup ist.
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